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Kamille

Unscheinbar, aber ein Kraftpaket: Die Kamille ist eine Freundin in der Not.

Merkmale

Die Kamille wächst überall da, wo es hart, trocken und irgendwie unansehnlich ist: Am Wegesrand, am Ackerrand, zwischen den Gehwegplatten, zwischen Kieseln oder in den Furchen eines Feldweges. Dafür duftet sie schon, wenn sie nur von der Sonne beschienen wird. Ernten können wir sie den ganzen Sommer über - und dann taucht sie auch in unserer Gemüsekiste auf. Die kleinen Blüten bestehen aus weißen Blütenblättern, die sich oft ziemlich unordentlich um einen kegelförmigen, gelben Blütenkopf scharen. Eine bescheidene, aber heilkräftige Schönheit.

Zubereitung/Kulinarisches

Einen Tee gegen Magengrimmen können wir aus den frischen oder den getrockneten Blüten herstellen: 1 - 2 Teelöffel Kamillenblüten mit einem Becher kochendem Wasser übergießen, zudecken und sieben Minuten ziehen lassen. Abgießen und am besten auf nüchternen Magen in kleinen Schlucken trinken. Für Kinder, die den Kamillen-Geschmack nicht so mögen, können wir noch ein paar gemörserte Fenchelsamen dazugeben.

Lagerung/Konservierung

Die Kamillenblüten können ganz einfach getrocknet werden. Von den Stängeln schneiden auf einem Küchentuch an einem dunklen Ort ausbreiten und eine Woche trocknen lassen. Dann in ein braunes Schraubglas füllen und an einem kühlen Ort aufbewahren. Sie bewahren ihre Heilkraft, bis im folgenden Jahr die neuen Blüten aufblühen.

Inhaltsstoffe

Ätherische Öle, Kumarine, Schleimstoffe und Flavonoide machen die Heilkraft der Kamille aus.

Hinweise/Besonderheiten

Die echte Kamille (Matricaria recutita) ist leicht zu verwechseln mit der Hundskamille (Anthemis arvensis). Wenn wir die Blüten mit einem scharfen Messer in der Mitte durchschneiden, ist der Blütenboden bei der echten Kamille hohl, bei der Hundskamille voll. Leider ist es auch wirklich ungünstig, die Hundskamille zu verwenden: Sie hat nicht nur nahezu keine Heilkräfte, sie verstärkt eventuelle allergische Reaktionen. Beide Kamillensorten sind nämlich Korbblütler, auf die manche Menschen allergisch reagieren. Wer sicher gehen möchte, dass er die Kamille verträgt, reibt ein wenig Kamillensaft oder Kamillentinktur in die Armbeuge. Wenn nach einer Viertelstunde keine Reaktionen zu beobachten sind, kann die echte Kamille problemlos genossen werden.

Rezepte

Im Gegensatz zu anderen Kräutertees können wir - wenn wir die Kamille denn problemlos vertragen - den Tee aus der echten Kamille auch dann trinken, wenn wir keine Beschwerden haben. Allerdings nicht zu oft, denn dann gewöhnt sich der Körper an die Kamille und die Heilkraft verpufft, wenn wir sie wirklich brauchen.

Die echte Kamille hat einen hohlen Blütenboden.