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Zwiebeln

Augen zu und durch! Es lohnt sich! (lat. Allium cepa)

Merkmale

Die Familie der Zwiebel ist groß: Da gibt es die gelbe Haushaltszwiebel, Gemüsezwiebeln, Schalotten, Perlzwiebelchen, die Frühlingszwiebel und rote Zwiebeln, um nur einige zu nennen. Gemeinsam haben sie den Anbau in der Erde und, dass sie sich nicht immer freiwillig schälen lässt.

Inhaltsstoffe

Je weniger Wasser und Zucker die Zwiebel enthält, desto schärfer ist sie. Da ist dann (fast) jede/r Nahe am Wasser gebaut und auch die Nase läuft, um die „beißenden“, schwefelhaltigen ätherischen Öle wieder loszuwerden.
Aber: Was wäre eine Küche ohne Lauchgewächse? Fade und langweilig! Und um einige Vitamine (z.B. E, C, B-Gruppe, Provitamin A) und Mineralien (Mangan, Fluor, Magnesium und Kalium) ärmer! Also: Augen zu und durch!

Kulinarisches

Die Zwiebelvielfalt hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Frühlingszwiebeln sind das ganze Jahr zu bekommen. Mit ihrem aromatischen Geschmack eignen sie sich roh – so wie auch das zarte Zwiebelkraut – in Salaten oder in Butter blanchiert als Beilage zu Fisch oder Fleisch.
Rote Zwiebeln sind eher mild und eignen sich zum roh essen, ob nun im Salat oder als Topping im Burger oder auf dem „Käsebrettle“.
Perlzwiebeln und Schalotten kommen oft im Ganzen gekocht, glasiert oder eingelegt auf den Tisch.
Die großen Gemüsezwiebeln lassen sich wunderbar mit Hackfleisch (oder einer vegetarischen Variante) füllen oder als Zwiebelringe in Butterschmalz ausbacken.
Unsere gelbe Haushaltszwiebel wird kleingehackt blanchiert und findet als Geschmackgeber Platz in Hackfleischvariationen, Aufläufen, Suppen, Soßen, Braten …

Lagerung/Konservierung

Die Sammelzeit der Küchenzwiebel beginnt im Juni und dauert bis in den September hinein. Sie bleibt solange im Beet liegen, bis die Blätter getrocknet sind. Erst dann werden die Zwiebeln gesammelt, die getrockneten Blätter zu Zöpfen geflochten und an einem luftigen, kühlen und trockenen Ort aufgehängt.
Es können auch die getrockneten Blätter und losen Schalen vorsichtig entfernt werden, ohne die Zwiebel zu verletzen. Sie werden auf Lattenrosten gelagert oder in Netzen aufgehängt. So sind die Küchenzwiebeln den ganzen Winter auf unserem heimischen Speisplan zu finden.

Hinweise/Besonderheiten

Wer hätte gedacht, dass Zwiebelschalen sich nicht nur zum Färben von Ostereiern eignen? Auch graue oder braune Haare können mit einem Haarwasser aus 100g Zwiebelschalen, die mit 2 Tassen Wasser ca. ¼ Stunde gekocht werden, wieder einen goldenen Braunschimmer bekommen. Der Sud wird nach dem Kochen gefiltert und in eine saubere Flasche mit Sprühkopf abgefüllt. Über einen gewissen Zeitraum bei der täglichen Haarpflege bis zum gewünschten Ergebnis einarbeiten
Unbedingt erwähnt werden sollte auch, dass Zwiebeln antibiotisch wirken und für eine gründliche Reinigung des Darmes sorgen, wenn sie roh gegessen werden. Jedoch nicht jeder verträgt rohe Zwiebeln. Daher probiere der Mensch in diesem Fall, die Würfel oder Ringe kurz in kochendes Wasser zu tauchen.
In der Literatur finden sich unzählige Hinweise auf die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Küchenzwiebel bei Ohrenschmerzen, Husten und Insektenstichen.
Und wer Lust auf ein Experiment hat, der halbiere eine geschälte Küchenzwiebel (mit einem Keramikmesser), schneide die eine Hälfte mit einem Messer aus Metall und die andere Hälfte mit einem Keramikmesser und schmecke den Unterschied.

Quellen: „Die Kräuter in meinem Garten“, Hirsch/Grünberger; „Grundkochbuch“, Lingen-Verlag 1994

Rezept Zwiebelkuchen (8 Stücke)

Zutaten:

• 250 g Dinkelmehl (1050) oder ein anderes helles Mehl +
• Mehl zum Ausrollen
• 125 g Butter oder Margarine +
• Butter oder Margarine für die Tarteform
• 1 Ei (Teig) +
• 3 Eier (Guss)
• Ca. 500 g Zwiebeln
• Ca. 200 g Frühstücksspeck in Scheiben (Kann auch weggelassen werden, wenn vegetarisch gekocht wird. Dann etwas Salz zu den Zwiebeln geben. Abschmecken!)
• 1 EL Butterschmalz oder Rapsöl zum Dünsten
• 150 g Schlagsahne oder Creme fraiche
• Salz, Pfeffer, 1 Prise geriebene Muskatnuss, 1-2 TL Kümmel
• Optional: Schwarzkümmel, Thymian (dann kann der Kümmel auch weggelassen werden)

Zubereitung:

• Aus dem Dinkelmehl, der Butter/Margarine, 1 Ei und 1 Prise Salz rasch einen Mürbeteig kneten. Als Kugel geformt und in einer mit einem Tuch bedeckten Schüssel 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
• In der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen und würfeln.
• Frühstücksspeck in schmale Streifen schneiden.
• 1 EL Butterschmalz/Rapsöl in einer tiefen Pfanne erhitzen und zunächst den Speck darin auslassen, dann die Zwiebeln untermischen und glasig dünsten. (Vegetarisch: Speck weglassen und Zwiebeln mit Salz abschmecken) Beiseite stellen und etwas abkühlen lassen.
• Eine Tarteform (Durchmesser: 26cm) (oder Springform) mit Butter/Margarine einfetten.
• Den Mürbeteig auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche ausrollen und in die Tarteform legen. Dabei den Rand vorsichtig hochziehen.
• Die restlichen 3 Eier mit Schlagsahne/Creme fraiche, Salz und Pfeffer, Muskatnuss (und optional Thymian, Schwarzkümmel) in einer Schüssel verquirlen.
• Die Zwiebeln in die Tarteform füllen und gleichmäßig verteilen. Die Ei-Sahne-Mischung darüber verteilen und mit 1-2 TL Kümmel (beachte Option) bestreuen.
• Backofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen und ca. 40 Minuten goldgelb backen.
Dazu schmeckt in geselliger Runde Weißwein, Federweißer, Traubensaft-Schorle oder auch ein Weizen-Bier.

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