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Dill

Gurke und Dill – ein echtes Dream-Team

Merkmale

Dill (Anethum graveolens) ist seinem Äußeren nach der Familie der Doldengewächse zugeordnet und eine klassische Gartenpflanze. Er ist auch wildwachsend in Ödland, Wegrändern und in Feldern anzutreffen. Die Blüte steht strahlend auf der bis zu einem Meter hohen Pflanze mit vielen kleinen gelben Blütenständen an wiederum vielen Stängeln, die sich wie kleine goldene Sonnen dem Licht hinwenden. Seine Blätter sind zart gefiedert und geben Gurken ein ebenso feines Aroma.

Inhaltsstoffe

Der intensive Duft des Dills verrät schon die in ihm enthaltenen ätherischen Öle. Unter anderem seine Gerbstoffe sind bewährte Helferlein, wenn es im Bauch zwickt und wer auf Salz verzichten will, der Würze mit reichlich Dill seine Speise, denn er bietet eine nennenswerte Menge an Mineralstoffen.
Hinweise/Besonderheiten
Diese durchaus schöne Pflanze bereichert unseren Speiseplan ebenso, wie sie unseren Garten mit ihrem zarten Aussehen ziert. Sie macht sich gut in Gartengemeinschaften mit Erbsen, Karotten, Gurken, Kopfsalat, Roten Rüben und auch Kohlarten können als Nachbarn denkbar sein.

Kulinarisches

Wer einen frischen Gurkensalat zubereitet, dem sei die Beigabe von Dill-Kraut sehr ans Herz gelegt. So hat es sich auch die Volksnamen „Gurkenkraut“ und „Gurkenkümmel“ erworben, denn es macht Gurken bekömmlicher. Aber auch Blattsalaten gibt er einen leckeren Geschmack und wer eingelegte Gurken, seien es Gewürzgurken, Honiggurken oder Gurkenscheiben, die sich als Topping auf „Hot Dogs“ wiederfinden, kennt, der weiß, dass hier Dill maßgeblich am Aroma beteiligt ist.
Das Blähekraut, wie Dill auch im Volksmund genannt wird, kann aber noch mehr: Als Tee zubereitet sind sowohl die Samen als auch das Kraut sanfte Helfer und können entkrampfend auf die Muskulatur des Magen-Darm-Traktes wirken und gegen Bakterien vorgehen. Auch die Blüten und das Kraut haben eine magenberuhigende und entzündungshemmende Wirkung.
Aus dem Samen wird ätherisches Öl gewonnen, welches in Verdünnung mit einem guten Oliven- oder Sonnenblumenöl äußerlich auch bei Bauch- und Magenschmerzen aufgetragen werden kann.
Es lässt sich aus dem Dillkraut oder den Samen oder beidem ein Dillessig auf Weinessigbasis herstellen, welches 2 Wochen durchziehen sollte. Es wird mit der Zeit geschmacklich intensiver, wenn das Kraut/die Samen nicht abgefiltert werden.
Dillöl wird aus frischen Samen hergestellt, welche mit einem Fleischklopfer oder sauberen Hammer „geöffnet“ und sogleich in ein Glasgefäß gegeben werden, damit die ätherischen Öle sich nicht verflüchtigen. Sofort wird das bereitgestellte Sonnenblumenöl aufgefüllt und mindestens 4 Wochen an einem warmen Ort ausgezogen. Dabei immer wieder das Mazerat schütteln und abschließend sauber filtern und in einer dunklen Flasche aufbewahren. Dieses Dillöl eignet sich zum Würzen von Speisen aber auch für kosmetische Zwecke.
Frische Samen gekaut verbessern den Atem und können eine belegte Zunge reinigen.

Lagerung/Konservierung

Die feinen Blätter werden frisch verarbeitet, können aber auch vor der Blüte geerntet im lichten Schatten getrocknet und in einem Glas (trocken und lichtgeschützt) aufbewahrt werden.
Die Blüten schmecken ebenfalls frisch verzehrt.
Wer den Geschmack und die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe einfangen möchte, kann ebenfalls ein Essig oder ein Mazerat herstellen.
Sind die Früchte des Dills braun, können die Dolden geerntet und getrocknet werden. Dafür werden sie über ein Tuch gehängt, welches die herabfallenden Samen auffängt. Diese werden in einem Glas trocken und lichtgeschützt aufbewahrt.

Rezept „Eingelegte Gurken“

Zutaten:
3 Kg kleine Gurken, 5 mittelgroße Zwiebeln, 3 große Bunde Dill, 5 Borretschblätter, 2 l guten Essig, ½ Tube Senf, 2 Lorbeerblätter, ½ TL Nelkenpulver, reichlich frische Pfefferkörner, 250 g Zucker, saubere Twist-off-Gläser
Zubereitung:
Saubere Twist-off-Gläser heiß ausspülen (steril) und neben dem Herd auf einem sauberen Handtuch platzieren.
Die Gurken waschen, trocken tupfen, beiseite stellen.
Zwiebeln schälen und fein hacken. Dill und Borretschblätter fein schneiden. Lorbeerblätter zerreiben. Essig in einem großen Kochtopf erhitzen und alle Zutaten AUßER der Gurken zugeben und aufkochen lassen.
Jetzt die Gurken hinzugeben und zunächst die Hitze zurücknehmen und dann nochmals aufkochen lassen. Öfter umrühren, damit die Gurken gleichmäßig garen. Sie sollen noch knackig sein.
Die Gurken eng in die sauberen Gläser füllen und zur Gänze mit dem Sud bedecken. Sofort die Gläser schließen und kühl lagern.

Quelle: Die Kräuter in meinem Garten, Hirsch/Grünberger