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Bohnenkraut

Bohnenkraut ist der Pfeffer des Nordens und ein Aphrodisiakum

Passende Rezepte

Merkmale

Aus der Familie der Lippenblütler kommend erkennen wir Bohnenkraut an seinem herben Duft, wenn wir an seinen Blättern reiben. Im Garten finden wir das einjährige Bohnenkraut (Satureja hortensis) und das mehrjährige (Satureja montana) im Kräuterbeet neben Thymian, Oregano, Rosmarin oder Salbei. Sie alle lieben einen sonnigen Platz im südlichen Terrain und duften dort um die Gunst, in der Küche das Essen zu würzen und ihre heilsamen Eigenschaften einzubringen. Das Bohnenkraut, auch Pfefferkraut genannt, hat lanzettliche, bis zu 2 cm lange Blätter, die getrocknet wie Nadeln piksen können. Sie sind oftmals buschig am Stängel angeordnet. Die Stängel sind lang wachsend und bilden ein Netz von Pflanzenkindern, wenn sie am Boden ankommen und dort Wurzeln schlagen. So gewinnt mensch auch Stecklinge zur Vermehrung. Wer Bohnenkraut aussäen will, der bringe die Samen des Lichtkeimers im April im Beet aus und vereinzelt sie später. Das Bohnenkraut blüht von Juli bis Oktober ist begehrt bei allen Nektarsammlern.

Inhaltsstoffe

Die Zugehörigkeit zur Familie der Lippenblütler verrät schon, dass das Bergbohnenkraut ätherische Öle enthält, die uns an warmen Sommertagen schon im Kräuterbeet in die Nase steigen. Daneben finden wir Gerbstoffe, Schleim oder auch Thymol, welche sich in der Volksmedizin z. B. wirksam einsetzen lassen bei Husten, Magenkrämpfen oder sogar bei Erkältungssymptomen. Seine Eigenschaften sind magen-. herz-, verdauungsstärkend, gemütsaufhellend, entzündungswidrig und blähungstreibend.

Kulinarisches

Der Name „Bohnenkraut“ spricht für sich, wenn es um den Einsatz in der Küche geht. Es wird gerne als Beikraut für Hülsenfrüchte genommen, um die Verdaulichkeit zu verbessern.
Aber auch für jene, die salzarm leben, kann Pfefferkraut eine Bereicherung sein, würzt es doch das Essen und gibt ihm Geschmack. Es ist ratsam, das Kraut klein zu schneiden, denn seine getrockneten Blätter machen sich sperrig im Mund, was hier und dort als unangenehm empfunden werden kann.
Bohnenkraut ist eine traditionelle Beigabe zu Bohnengemüse und - salaten, wo es die Verdaulichkeit des Gemüses fördert, aber auch in Salaten oder Omeletts, Fleisch, Fisch, Suppen/Eintöpfen mundet sein pfeffriges Aroma.
Ein Küchentipp von Sigrun Hirsch und Felix Grünberger: Bohnenkraut sollte nicht gemeinsam mit Oregano oder Majoran verwendet werden.

Lagerung/Konservierung

Je älter die Pflanze ist, desto pfeffriger schmeckt das Würzkraut. Gesammelt wird das ganze Kraut von Juli bis September, indem es einige Zentimeter über dem Boden abschnitten wird. Die Büschel werden kopfüber zum Trocknen an einem schattigen Platz aufgehängt. Nach dem Trocknen werden die Blättchen von den Stängeln abgestreift und in einem Glas oder Porzellangefäß gelagert.
Mit etwas mehr Energieaufwand kann frisches Bohnenkraut feingehackt in Eiswürfelbehältern mit Wasser aufgefüllt im Eisschrank bis zum Einsatz in der Küche aufbewahrt werden.
Für Heilungszwecke wird ein Sirup aus ca. 250 g Blüten und Blättern vom Bohnenkraut und einem halben Liter Wasser sowie ca. 250 g Zucker hergestellt. Dafür erhitzen wir langsam das Kraut mit dem Wasser in einem Topf, nehmen diesen von der Feuerstelle und lassen den Sud über Nacht ausziehen. Erst dann wird der Zucker hinzugefügt, alles wird nochmals erhitzt und dieses Mal 10 Minuten geköchelt. Das Gebräu wird mit einem Feinsieb von den Pflanzenteilen befreit und in eine saubere Flasche abgefüllt. Dieser Sirup ist ca. 6 Monate haltbar.

Hinweise/Besonderheiten

Das Pfefferkraut wirkt so anregend, dass es sich auch einen Namen als Aphrodisiakum gemacht hat. Der Sage nach war es den Mönchen im Kloster verboten, es im Klostergarten anzubauen oder es zu verzehren.
Wer sich mit negativen Gedanken plagt oder sich auf eine Meditation einstimmen will, der verräuchert das getrocknete, aromatisch duftende Bohnenkraut in einer Räucherschale oder direkt im Feuer.
Besitzer freilaufender Katzen und Hunde aufgepasst: Ein Kräuterkissen mit Bohnenkraut im Bett soll auch Flöhe fernhalten.
Quelle: Die Kräuter in meinem Garten, Hirsch/Grünberger

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