Basisches Kraftpaket und Lieferant für Vitamine und Mineralien
Dieser Kohl sieht aus wie ein Baum - jedenfalls, wenn wir ihn halbieren. Er hat einen kräftigen Stamm und verzweigt sich dann zu einer prächtigen Krone, an der lauter kleine grüne Knospen sitzen. Würden wir davon wie beim Kartoffeldruck einen Abzug machen, sähe er genauso aus wie ein stolzer, alter Laubbaum. Und stolz kann der Brokkoli auch sein: Er gehört zu den gehaltvollsten Gemüsen.
Leider hat der Brokkoli (Brassica oleracea) einen zweifelhaften Ruf. In dem amüsanten Animationsfilm "Alles steht Kopf" aus dem Jahr 2015 steht er als Synonym für alles Eklige. Und in einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, in "Pretty Woman" aus dem Jahr 1990, schlägt Vivian, die weibliche Hauptfigur, vor, einen "vegetarischen Abend" zu verbringen: "Wir sitzen steif wie Brokkoli vor dem Fernseher und sehen uns alte Filme an".
Doch so eklig und langweilig ist der Brokkoli gar nicht. Im Gegenteil: Mit Käse überbacken, in Butter gedünstet, zu Spaghetti oder als Salat kann er eine wahre Köstlichkeit sein. Allerdings ist der Strunk relativ bitter. Wenn also Kinder für Brokkoli begeistert werden sollen, dann bekommen sie besser nur die zarten Röschen - vielleicht eine Maßnahme, den Familienfrieden zu wahren. Und manchmal kann es ratsam sein, den unteren Teil des Strunkes etwas zu schälen. Erst wenn sich alles zart und saftig anfühlt, kommt der Kohl entweder ganz oder in kleinen Stückchen kurz in kochendes Wasser. Nicht zu lange - er ist sehr schnell zerkocht.
Wer unter Sodbrennen leidet oder seinen Säure-Basen-Haushalt ausgleichen möchte, sollte zum Brokkoli greifen. Er ist besonders basisch und enthält außerdem auch noch eine Menge antioxidativ wirkender Flavonoide und Sulforaphane, die prophylaktisch gegen Krebs helfen können. Dafür sollten die Brokkoli-Röschen allerdings roh geknabbert werden.
Lagern können wir den Brokkoli praktisch gar nicht. Schon nach wenigen Stunden beginnt der geerntete Kohlkopf gelb zu werden und dann schmeckt er nicht mehr so gut. Frisch zubereiten ist also am besten.
Neben den oben schon erwähnten Bestandteilen strotzt der Brokkoli vor Mineralstoffen, wie Eisen und Calcium, und Vitaminen, vor allem B1, B2, B6 und E.
Sehr lecker ist in Butter geschwenkter Brokkoli mit gemahlenem weißen Pfeffer, Meersalz, zwei Tropfen Zitronensaft und gerösteten Mandelblättchen. So können wir ihn heiß oder kalt essen - schmeckt sogar auf kräftigem Schwarzbrot.