Weißer Rettich - schmeckt nicht nur auf dem Oktoberfest
Der weiße Rettich (Raphanus sativus L.) heißt auch "Bier-Rettich" und das sagt eigentlich alles. Es handelt sich um die weiße, lange Rübe mit ein bisschen Grün oben, die dünn geschnitten und gesalzen nicht nur während des Oktoberfestes zu Bier genascht wird. Ihre Außenhaut ist glatt, der Geschmack recht scharf. So unterscheidet sie sich vom Schwarzen Rettich (siehe Porträt Schwarzer Rettich), dessen Haut eher rau und schwarz und dessen Geschmack etwas milder ist. Mit dem Meerrettich sind beide übrigens nicht verwandt.
Weißer Rettich ist roh am beliebtesten. Die oft sehr große Rübe wird gewaschen, das Grün oben und die Wurzel unten abgeschnitten, die dunklen Stellen werden entfernt und dann kann es losgehen. Manche können die gesamte Rübe kunstvoll in eine hauchdünne Spirale schneiden - dafür gibt es sogar spezielle Messer. Andere reiben den Weißen Rettich über einer höllisch scharfen Gemüsereibe, andere schneiden lieber mit einem scharfen Messer dünne Scheibchen ab. Die werden dann großzügig gesalzen. Das nimmt die Schärfe und zieht einen leckeren Saft.
Ein gesunder Rettich hält sich lange - in einer dunklen, kühlen Kiste mehrere Wochen. Nur, wenn sich in seinem Inneren noch Würmchen vergnügen, hält er nicht so lange durch, dann wird er braun und faul.
Übrigens will der Weiße Rettich mit seiner Schärfe genau diese Würmchen eigentlich vertreiben. Denn die Senföle, die freigesetzt werden, sobald man ihn anknabbert, reibt oder verletzt, dienen dazu, Fressfeinden ordentlich das Früchten zu lehren. Klappt oft, aber nicht immer. Außerdem wirken die Senföle antiviral und antimikrobiell und sind entzündungshemmend, das macht den Rettich auch bei Erkältungen so gesund. Kalium, Calcium, Vitamin B und C sind in der weißen Rübe auch reichlich vorhanden.
Natürlich kann der Weiße Rettich auch geraspelt werden und mit in einen Salat. Sehr lecker ist auch ein Tzatziki aus fettem, milden griechischen Joghurt und Frischkäse. Gewürzt wird es mit viel klein geraspeltem Rettich, Salz, Zitronensaft und Galgant. Reinrühren können wir Gurken, Aprikosen, Nüsse, Sesamsaat, Petersilie oder Basilikum - ganz nach Geschmack.