Köstlich, bitter und empfindlich: Rucola ist mehr als nur Salat
Passende RezepteDie Blätter sehen auf den ersten Blick aus wie Löwenzahn. Sie sind aber etwas rundlicher gezähnt und riechen völlig anders. Außerdem gibt es in der Mittelrippe der Rucola keinen weißen Saft.
Die bekannteste Zubereitung von Rucola ist bestimmt das Pesto, das wir auch aus Basilikum zaubern können. Gemeinsam mit Sonnenblumen- oder Pinienkernen werden die grünen Blätter zerhackt und mit Öl verrührt, bis eine geschmeidige Paste entsteht, die nach Belieben gewürzt werden kann. Aber natürlich können wir Rucola auch einfach pur essen - ob als Salat oder eher als Würze obendrauf, hängt davon ab, wie bitter die Blätter sind. Die heimische Wildrauke ist sehr viel bitterer als Rucola, aber auch so gut wie gar nicht zu bekommen. Das, was wir in der Gemüsekiste haben, ist mildere eruca sativa, also die Rucola, die die mediterrane Küche so gerne verwendet.
Lagern können wir die geernteten Blätter eigentlich gar nicht. Allenfalls ein paar ganz wenige Tage in einer feuchten Plastiktüte. Danach werden sie sofort gelb, schlaff und unansehnlich. Wer zuverlässig jeden Tag frische Rucola haben möchte, sollte sie anpflanzen, das gelingt sogar auf der Fensterbank. Gut gießen und nicht in die pralle Sonne stellen, dann sollte das Töpfchen den ganzen Sommer über viel Freude machen.
Das, was an Rucola so bitter ist - manche sagen auch: scharf -, sind Senföle. Kein Wunder, ist die Pflanze doch ein Kreuzblütler und mit dem Senf verwandt. Dazu enthalten die Blätter die Vitamine A und C. Das macht sie sehr gesund und hilft dabei, fettes Essen besser zu verdauen. Ein bisschen Rucola auf der Pizza sieht also nicht nur gut aus, es hat auch seinen (den Italienern selbstverständlich gut bekannten) Zweck. Rucola gilt auch als stoffwechselanregend, durchblutungsfördernd und antirheumatisch.
Die blutreinigende und anregende Wirkung (früher war die Wildrauke ein sehr beliebtes Aphrodisiakum) entfalten die Salatblätter am besten in Kombination mit Öl - deshalb auch das Pesto. Aber ein bisschen Öl auf dem Salat oder in der Pasta tut es auch.
Köstlich ist ein Salat in italienischen Farben: Mozzarella in Scheiben schneiden, mit Olivenöl beträufeln und salzen. Erdbeeren in Scheiben schneiden, darauf locker anrichten, dann pfeffern. Zum Schluss die Rucolablätter zerrupfen, drüberstreuen und mit ein paar Tropfen Balsamico-Sirup garnieren. Dazu ein italienischer Wein - fertig ist das perfekte sommerliche Abendbrot.